Das vom Carportdach aufgefangene Regenwasser wird über Regenrinnen und Fallrohre abgeführt. Dafür gibt es verschiedene Varianten und Methoden.
Die Methode der Dachentwässerung eines Carports Metall über Regenrinnen und Fallrohre ist abhängig von der Neigung und des Materials der Dachdeckung und der geplanten Position des Fallrohres des Carportdachs.
Die Planung des Carports wird wesentlich von der Art und Weise der Dachentwässerung beeinflusst. Dabei spielt auch eine Rolle, ob und welche Vorgaben baurechtlich zu berücksichtigen sind. Das betrifft den Verbleib des abzuführenden Wassers. Ob oberirdisch auf dem Grundstück entwässert, oder an die kommunale Kanalisation angeschlossen werden muss.
Aspekte für die Planung der Dachentwässerung
- Verzicht auf Regenrinnen und Fallrohre
- Gefälle der Dachdeckung
- Material der Dachdeckung
- Regenrinne vorgesetzt oder in Dachbalken integriert
- Fallrohre vorgesetzt oder in Carportstützen integriert
- Oberirdische Entwässerung durch Versickern
- Unterirdische Entwässerung durch Anschluss an Systeme
- Anschluss an Fallrohre der Hausdachentwässerung
- Anschluss von „Wasserdieben“
- Farbgebung der Rinnen und Rohre
- Reinigung der Regenrinnen
Entwässerung des Carportdachs ohne Regenrinne und Fallrohr
Aus ästhetischen Gründen kann man auf die Installation von Regenrinnen und Fallrohren verzichten. Dann allerdings wird das Regenwasser an der tiefsten Stelle des Daches mehr oder weniger unkontrolliert abtropfen.
Das entstehende Spritzwasser wird sich an Wänden oder Gegenständen in der Nähe niederschlagen.
Die Richtung des Dachgefälles ist entscheidend für die Dachentwässerung
Regenrinnen werden am tiefsten Punkt des Daches montiert. Das können bei einem Stahlcarport die Stirn- oder Längsseiten sein. Eine weitere Option wäre, die Regenrinne zwischen zwei sich treffenden Dachdeckungen zu platzieren.
Die Planer von Carportmaster können diese Option planen, wenn bei einem Carport mit Schuppen der Schuppen an der Hauswand übersteht und das Fallrohr des Carportdachs in der Nähe des Fallrohres des Hausdachs angeschlossen werden soll.
Vorzugsweise wird an den Stirnseiten des Carports entwässert, da die Neigung des Carportdaches dann kaum wahrgenommen wird. Bei einer Entwässerung an den Längsseiten sieht man die Neigung des Daches recht deutlich.
Das Material der Dachdeckung beeinflusst das Dachgefälle
Bei der Verwendung von Plexiglas-Hohlkammerplatten, Polycarbonat-Doppelstegplatten oder Glasscheiben aus Sicherheitsglas muss ein Dachgefälle von 5° = 8,75 % berücksichtigt werden. Um ein Dachgefälle hinter einer Attika zu verbergen, wird der tiefste Punkt und der höchste Punkt das Daches zu berücksichtigen sein.
Bei einem Flachdach-Carport mit einer Länge von 6 Metern sind das schon 54 cm, bei einer Länge von 9 Metern stolze 80 cm. Das würde bedeuten, dass die Attika eine Höhe von 57 – 85 cm haben müsste, um den Dachaufbau zu verblenden. Das ist aus optischen Gründen nicht akzeptabel.
Jedoch bei einer leichten „Anpassung“ des Dachgefälles für das genannte Material auf 3° = 5,25 % würden die Dachseiten bis zu einer Länge von 6 Metern mit einer ca. 35 cm hohen Attika zu bestücken sein.
Die Dachentwässerung kann also bei Stahlcarports mit einer Dachlänge von ca. 6 Metern an den Stirnseiten erfolgen. Gerade Carports mit Schuppen sind deutlich länger als 6 Meter. Ein Doppelcarport mit Schuppen z.B. wird optimal mit 6 Metern Einfahrtsbreite und 9 Metern Länge geplant. In diesen Fällen kann die Entwässerung des Carportdachs nur über die Längsseiten erfolgen.
Integration der Regenrinne in den Dachbalken
Es gibt drei Varianten für die Gestaltung von Regenrinnen.
- System-Regenrinne, die außen an den Dachbalken (hinter der Attika) befestigt wird
- Ausbildung des Dachbalkens oder einer Sparrenpfette als Rinne
- Montage einer Rinne auf dem Dachbalken oder einer Sparrenpfette
Bei der integrierten Variante und bei der Montage der Regenrinne auf dem Dachbalken ergibt sich der Vorteil, dass die Einfahrtsbreite bei an der Längsseite des Carports montierten Rinne nicht reduziert wird. Die Stützen müssen nicht eingerückt werden.
Integrierte Dachrinnen können nur bis zu einer Länge von ca. 4,5 Metern realisiert werden. Das bedeutet, dass spätestens alle 4 Meter eine Stütze unter dem Dachbalken positioniert werden muss. Der Hintergrund dieser Einschränkung ist schnell definiert. Ein Dachbalken, der als U-Profil ausgebildet wurde, ist nicht so „stabil“ wie ein geschlossenes Rechteckrohr.
Integration der Fallrohre in die Carportstützen
Sobald es die Konfiguration der Konstruktion zulässt, ist die Nutzung einer Carportstütze als Fallrohr realisierbar. Ansonsten wird die klassische Variante, ein außen an der Stütze montiertes Fallrohr, geplant.
Ob integriert oder nicht, beide Ausführungen können für eine ober- oder unterirdische Entwässerung vorgesehen werden.
Sollen die Fallrohre mit einem bestehenden System zur Entwässerung verbunden werden, dann werden die Auslässe aus den Stützen oder die Enden der Fallrohre mit einem Durchmesser von 70 mm (DN 70) ausgestattet. So kann eine Verbindung mit Standardkomponenten gewählt werden, die den Anschluss an meist DN 100 – Anschlüssen ermöglicht.
Oberirdische Dachentwässerung durch Versickern
Falls die baurechtlichen Vorschriften es verlangen oder eigene Wasserreservoirs nicht vorhanden oder vorgesehen sind, werden die Fallrohre über Grund enden. Entweder das Wasser wird auf dem Grundstück versickern, oder oberirdisch zu einer in der Nähe liegenden Drainage oder einem Gully fließen.
Bitte beachten Sie, dass oberirdisch abgeleitetes Wasser im Winter frieren kann und so eine gefährliche „Rutschbahn“ entstehen würde.
Unterirdische Dachentwässerung durch Anschluss an vorhandene Systeme
Ein Anschluss der Fallrohre (oder Auslässe der Stützen) an unterirdische Systeme ist ästhetisch vorteilhaft. Nachteilig wäre eine Verstopfung der unterirdischen Entwässerung, denn die Reinigung oberirdisch zugänglicher Systeme ist natürlicher einfacher.
Anschluss der Regenrinne an Fallrohre des Hausdachs
Sollte ein Fallrohr der Entwässerung des Hausdachs zu erreichen sein, ohne das Regenwasser des Carportdachs in Richtung Hauswand fließen lassen zu müssen, kann eine Verbindung zu diesem Fallrohr hergestellt werden.
Die anfallenden Wassermengen dürfen das bestehende System aber nicht überfordern. Die Wassermengen sollten basierend auf einem Worst-Case-Szenario errechnet werden.
Anschluss eines Wasserdiebs
Um Regenwasser aufzufangen und in einer Tonne zu lagern, werden sogenannte Wasserdiebe angeboten.
Um diese einsetzen zu können, sollten die Fallrohre vorzugsweise nicht in Stützen integriert sein, da der Anschluss des Wasserdiebs für außen liegende Fallrohre optimiert ist.
Carportdach Entwässerung – Farbgebung von Rinnen und Fallrohren
Carportmaster liefert sichtbare Rinnen und Fallrohre in dem zur Carportkonstruktion passenden RAL-Farbton.
Carportdach Entwässerung – Reinigung von Regenrinnen
Um eine Verschmutzung durch Laub etc. zu verhindern, werden Regenrinnen mit einem Laubschutz versehen.
Dieser Laubschutz kann leicht entnommen werden, falls in der Rinne Ablagerungen zu entfernen sind, die der Schutz nicht aufhalten konnte.